Auszug aus der PNP vom 15.08.2020
Nächtlicher Großeinsatz auf den Geleisen
Ein Gefahrgutaustritt am Bahngelände hat in der Nacht zum Freitag bis in den Morgen hinein für Behinderungen im Zug- und Straßenverkehr gesorgt. Die Bahnstrecke Passau-München war bis etwa 7 Uhr gesperrt, berichtet ein Sprecher der Bundespolizei auf Nachfrage der PNP. Auch die Haitzinger Straße und die Regensburger Straße wurden während des Großeinsatzes zeitweise komplett gesperrt.
Um kurz vor 2.30 Uhr war die entsprechende Meldung bei der Feuerwehr eingegangen, 60 Einsatzkräfte der Hauptwache, von Haarschedl, Schalding r.d.D. und der ZF-Werksfeuerwehr rückten zu dem in Höhe der Haitzinger Brücke abgestellten Zug aus. Erste Befürchtungen, es könnte sich um einen radioaktiven Stoff handeln, konnten nach Angaben von Stadtbrandrat Andreas Dittlmann zum Glück schnell ausgeräumt werden.
Wahrnehmbar war ein stechend-beißender Geruch, der aber auch Stunden nach der Alarmierung zunächst nicht einem der Waggons klar zugeordnet werden konnte. Das Zugpersonal mit detaillierten Infos zur Ladung war in Ruhepause und stundenlang nicht greifbar. Am Morgen konnte der Stoff jedoch identifiziert werden: Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern auf Anfrage der PNP berichtete, handelte es sich um die leicht entzündliche Flüssigkeit Hexan, die in höherer Konzentration toxisch sei und Hautreizungen auslösen könne. Für die Anwohner bestand aber keine Gefahr, betonte der Sprecher.
Ein Sprecher der Bundespolizei erkläte der PNP, dass der betroffene Waggon eigentlich leer sein sollte, "aber da war wohl noch ein kleiner Rest des Stoffes drin". Dieser sei wohl auch aufgrund der aktuell höheren Temperaturen aus einem nicht ganz dichten Deckel ausgetreten. Die Feuerwehrkräfte schafften es schließlich kurz vor 7 Uhr, den Deckel abzudichten. Damit konnten alle Bahngleise und die umliegenden Straßen wieder freigegeben werden.